Glück Auf!
"Charakteristisch für die Lagerstätte Altenberg ist die intensive richtungsverschiedene Kleinklüftigkeit bis in den Dezimeter- und Zentimeterbereich. Markant hierfür ist der sog. „
Schnittmuster-Granit“, in dem die Vielzahl der Klüfte durch intensive Vergreisungsvorgänge - farblich herausstechend durch Dunkelglimmer - gekennzeichnet sind" (Seite 53)
Für den Schnittmustergranit wird eine Klüftigkeit von 6 bis 20 Klüfte pro Meter angegeben bei einem Kluftabstand von 5 bis 15 Zentimeter. (Seite 146)
"Die für die Zinnlagerstätte Altenberg charakteristische Vererzung in Form von Greisen zeigt deutlich den Entwicklungsprozess der Mineralisation über das ausgeprägte Kluftsystem. Überkritische Fluida entgasten über das Kluftnetz, wandelten metasomatisch das unmittelbare Nebengestein der Klüfte um - es bildeten sich sog. Greisentrümer, Greisentrümerscharen, der sog.
Schnittmustergranit (Abb. 31) - und bei starker Intensität des Vergreisungsprozesses entstand aus dem Gewirr der Greisentrümer im Gestein ein kompakter Greisen. Mit dieser Charakteristik wird gleichzeitig deutlich, dass der Greisen teils Erz aber auch teils noch Gestein (Granit, Granitporphyr, Quarzporphyr) sein kann, damit wurde gleichzeitig der Begriff „Zwitter“ zum Synonym des Altenberger Bergbaus (Zwitterstock, Altenberger Zwitterstock AG)." (Seite 55)
"Die Vielzahl der Greisentrümer im Altenberger Granit und in den vulkanischen Rahmengesteinen wirft natürlich die Frage des relativen Alters der verschiedenen Greisentrümerrichtungen auf. Das totale Greisenkluftgewirr im
Schnittmustergranit lässt dabei keinen Schlüssel zur Beantwortung der Frage finden. In dem zentralen intensiv vergreisten Lagerstättenbereich kann man dabei auch davon ausgehen, dass - wie im vorangegangenen Kapitel skizziert - ein pulsierender Spannungsplan durch die Abkühlung des Granitkörpers und des einwirkenden Rahmenspannungsplanes die Klüfte im Lagerstättenbereich wechselnd geöffnet haben und die durchflutenden Fluida Greisentrümer bilden konnten." (Seite 55/56)
"In Altenberg können entsprechend dem Ausgangsgestein nach steigender Vergreisungsintensität folgende hauptsächliche Greisentypen unterschieden werden:
- schwach vergreister und ± auf einzelnen Klüften vererzter Granit
- „
Schnittmustergranit“, intensiv auf Klüften und Trümern verschiedener Richtungen vergreist und ± vererzt
- metagranitischer Topas-Glimmer-Greisen (TGZ - sog. „Dunkelgreisen“, weitgehend stark umgewandelter, vergreister Granit mit z. T. ± starker Vererzung)
- metagranitischer Quarz-Topas-Greisen (QTZ - sog. „Hellgreisen“, total umgewandelter, vergreister Granit mit z. T. ± starker Vererzung)"
(Seite 60/61)
"Zum Greisenzentrum zu häufen sich die vergreisten Klüfte im Granit in einer mehrere Meter bis Dekameter breiten Zone um den kompakten Greisen, so dass der Eindruck eines „
Schnittmuster-Granits“ entsteht (Abb. 38 und 39). Dieses zunächst in den Richtungen chaotisch wirkende Greisentrümergewirr folgt jedoch – wie im Kapitel 5.4 bereits dargelegt – bestimmten tektonischen Anlagen aus dem Rahmenspannungsplan des regionalen Nebengesteinsverbandes (Scher- und Zugklüfte) sowie des Abkühlungs-Spannungsplanes des Granits (bevorzugt Diagonales-, untergeordnet orthogonales Kluftsystem) (SÜSSMILCH, 1980)."
(Seite 62)
Die Schreibweise ist nicht konsequent, aber die Zusammenschreibung als "Schnittmustergranit" häufiger und daher wohl zu bevorzugen.
Für den Schnittmustergranit wird auch eine durchschnittliche Mineralzusammensetzung aus 18 Proben angegeben mit 50% Quarz, 18% Glimmer, 15% Kalifeldspat, 13% Na-Ca-Feldspat, 1,8% Topas, 1,6% Akzessorien. Spurenelementgehalte aus 36 Proben ergeben im Mittel in g/t für Sn: 761, W: 78, Mo: 52, Bi: 119, As: 511, Pb: 25, Zn: 48, Cu: 18, Li: 1050, Rb: 1963, Cs: 37, Be: 6, Ba: 85, Sr: 110, B: 8, Ga: 28, Ge: 8, Ti: 160, Zr: 70, Hf: 8,5, Sc: 7,5, Nb: 53, Ta: 17, Th: 31, U: 17, La: 33, Ce: 94, Nd: 48, Sm: 10, Eu: 0,18, Tb: 2, Yb: 12, Lu: 2,1.
obige Zitante und Angaben aus: Weinhold, Günter; et al.: Die Zinnerz-Lagerstätte Altenberg/Osterzgebirge - Bergbaumonographie. Bergbau in Sachsen, Band 9, Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, 2002 (
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/11942)
Mit freundlichen Grüßen
Das Felsenmammut