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Autor Thema: Haüyn  (Gelesen 1933 mal)

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Haüyn
« am: 23 Oct 22, 17:45 »
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Afghanistan/Badachshan (Badakhshan; Badahsan), Provinz/Kuran va Munjan, Bezirk/Kokscha-Tal/Sar-e-Sang/Ladjuar Medam (Lajur Madan)
Haüyn

Offline ruebezahl

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Haüyn
« Antwort #1 am: 23 Oct 22, 17:45 »
Glück auf,

Kann das sein?

MfG
Uwe

Offline Lynx

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Re: Haüyn
« Antwort #2 am: 23 Oct 22, 18:03 »
Hallo Uwe

warum nicht? Allerdings könnte es auch Lazurit sein. mindat führt sowohl Lazurit als auch Hauyn und ist sich der Zuordnung der Bilder wohl auch nicht einig... Aufgrund eines Fotos alleine trau ich mich nicht, das zu unterscheiden. Vielleicht weiss jemand hier mehr? Aber dennoch, vielleicht siehst Du ja etwas was mir engeht?

Gruß
Martin

Offline ruebezahl

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Re: Haüyn
« Antwort #3 am: 23 Oct 22, 19:04 »
Glück auf,

Was mich irritiert ist erstens die geologische Situation der afghanischen Lasuritvorkommen (Metamorphite) und zweitens die sensationelle Kristallgröße.

Hauyn gehört zwar wie Lasurit etc. auch zu den Sodalithen, ist aber meines Wissens nicht aus Metamorphiten bekannt, zudem wären derartige Kristallgrößen in einschlägigen Kreisen nicht ohne Publizität geblieben.

LG
Uwe

Offline oliverOliver

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Re: Haüyn
« Antwort #4 am: 23 Oct 22, 19:23 »
Zitat
mindat führt sowohl Lazurit als auch Hauyn und ist sich der Zuordnung der Bilder wohl auch nicht einig

offenbar nicht nur der Bildzuordnung - was mich sehr (bzw. mehr) irritiert ist z.B. folgender Bildtext auf mindat:

"euhedral indigo blue terminated Hauyne (var: Lazurite) xl with minor white matrix"

das sind doch beides anerkannte eigenständige Minerale !?!?

Offline Klaus Schäfer

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Re: Haüyn
« Antwort #5 am: 23 Oct 22, 19:44 »
Hallo Uwe,

Neben dem Vorkommen im Tuff (ehemalige Vulkanasche, also magmatisch) kommen Haüyne in der Eifel in stark metamorph veränderten Fremdgesteinseinschlüßen (Xenolithen, hierbei insbesondere in Sanidiniten und Gleesiten) vor.
Die blauen Komponenten im Lapislazuli sind Foide (Feldspatvertreter). Von Gemmologen beschrieben sind bislang Lasurit, Haüyn, Afghanit und Sodalith.

Offline ruebezahl

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Re: Haüyn
« Antwort #6 am: 23 Oct 22, 20:34 »
Glück auf Klaus,

Danke für die Information!

Hallo Uwe,

Neben dem Vorkommen im Tuff (ehemalige Vulkanasche, also magmatisch) kommen Haüyne in der Eifel in stark metamorph veränderten Fremdgesteinseinschlüßen (Xenolithen, hierbei insbesondere in Sanidiniten und Gleesiten) vor.
Die blauen Komponenten im Lapislazuli sind Foide (Feldspatvertreter). Von Gemmologen beschrieben sind bislang Lasurit, Haüyn, Afghanit und Sodalith.

Gleesite und Sanidinite sind aber ursprüngliche Magmatite. Eine Hauyn-Komponente im Lapislazuli ist klar. Ebenso eine solche in metamorphen Lasuriten. Es ist meine Frage, ob die Zuordnung Hauyn für einen solch dicken Kristall eine valide Basis hat.

Und nicht nur Oliver verwirrt die Bildzuordnung in mindat. Es gibt Hauyn mit Lasuritanteil und umgekehrt aber eins ist nicht eine Varietät des anderen.

MfG
Uwe

Offline guefz

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Re: Haüyn
« Antwort #7 am: 23 Oct 22, 20:53 »
Aus der Eifel sind Haüyne auch schon bis zu 2-3 cm gefunden worden. Ob mit solchen Kristallflächen oder nur als eingewachsene Körner, weiß ich allerdings nicht. Selber habe ich jedenfalls schon eingewachsene Körner von gut 1 cm gesehen. Ich denke also, dass kann es auch anderswo geben.

Offline ruebezahl

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Re: Haüyn
« Antwort #8 am: 23 Oct 22, 21:56 »
Glück auf,

I'm not convinced  :-\

Habe jetzt mal auf Gemdat.org recherchiert, da wird doch Lasurit tatsächlich als schwefelreiche Varietät von Hauyn geführt!, entsprechend gibt es dann ebenso viele tolle Vorkommen von Hauyn  ::)
https://www.gemdat.org/gem-1833.html
https://www.gemdat.org/gem-2357.html

Und bei Mikon Angebote von Hauyn im Kilo von Sar-e-Sang >:D
https://mikon-online.com/mikon_de/grosshandel-mineralien-rohstein/rohsteine/hauyne-hauynite-afghanistan-1-kg-1.html

Der größte bearbeitete (Cut) Hauyn hat dann satte 444,55 Karat :-X
Es bleibt zweifelhaft.

VG
Uwe
« Letzte Änderung: 23 Oct 22, 22:19 von ruebezahl »

Offline oliverOliver

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Re: Haüyn
« Antwort #9 am: 23 Oct 22, 22:05 »
Es bleibt zweifelhaft.

sehr (m.E.)  ;D

Zitat
auf Gemdat.org recherchiert, da wird doch Lasurit tatsächlich als schwefelreiche Varietät von Hauyn geführt

mir fehlt da gerade ein "Kopfschüttel"- und ein "Hände vors Gesicht Schlagen"-emoji
 :o :o ::)
« Letzte Änderung: 23 Oct 22, 22:14 von oliverOliver »

Offline ruebezahl

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Re: Haüyn
« Antwort #10 am: 23 Oct 22, 23:29 »
Glück auf Oliver,

Haare zu Berge fehlt noch.

Es findet sich auch keine belastbare Veröffentlichung, sowohl zur Frage, ob Lasurit systematisch mal so aufgestellt wurde als auch über ungewöhnlich große tiefblaue Hauynkristalle aus Metasomatiten, also nicht aus den Laacher Vorkommen.

LG
Uwe
« Letzte Änderung: 23 Oct 22, 23:43 von ruebezahl »

Offline Stronkolo

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Re: Haüyn
« Antwort #11 am: 24 Oct 22, 08:07 »

Offline Lynx

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Re: Haüyn
« Antwort #12 am: 24 Oct 22, 10:03 »
Hallo zusammen

unter der Beschreibung zu Lazurite auf mindat heisst es sinngemäß, dass nahezu sämtlicher Lasurit eigentlich nur Sulfid-reiche Variäteten von Haüyn seien mit einer Ausnahme, die nun eben die Neudefinition von Lazurite darstellt (
siehe http://forum.amiminerals.it/viewtopic.php?f=5&t=17536&sid=359f65a10be13e6de7a950a592836117 und

Sapozhnikov, A.N., Tauson, V.L., Lipko, S.V., Shendrik, R.Y., Levitskii, V.I., Suvorova, LF., Chukanov, N.V., Vigasina, M.F. (2021): On the crystal chemistry of sulfur-rich lazurite, ideally Na7Ca(Al6Si6O24)(SO4)(S3)–·nH2O, American Mineralogist: 106: 226-234
Sapozhnikov, A.N., Chukanov, N.V., Shendrik, R.Yu., Vigasina, M.F., Tauson, V.L., Lipko, S.V., Belakovskiy, D.I., Levitskii, V.I., Suvorova, L.F., Ivanova, L.A. (2021): Lazurite: validation as a mineral species and new data. Zapiski RMO: 150: 92-102.

Gruß, Martin

Offline Lynx

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Re: Haüyn
« Antwort #13 am: 24 Oct 22, 10:05 »

Offline Natuerlich

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Re: Haüyn
« Antwort #14 am: 24 Oct 22, 10:09 »
Hallo,

und im Text des Angebots: "Herrliches Material mit etwas Lasurit (Lapis Lazuli)."

Dann stellen sich mir die Fragen: Mischkristallreihe? Wildes, mikroskopisches Durcheinander?
Da ich gelesen habe, das Haüyn fluoreszieren kann, macht das Lasurit auch? Das wäre dann der einfachste Weg zur Klärung, oder?

LG

Natürlich

 

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