Uranfische hatte ich noch keine. Sehr oft strahlen dort zwei komplexe organische Ansammlungen:
-> diese positiven als auch negativen Knubbel, die oft als Bitumen angesprochen werden. Oft mit sekundären Kupfermineralen.
-> fast schon anthrazitartige/asphaltartige hochglänzende schwarze Massen. Oft ohne bunte Begleitminerale. Stark schwankende Aktivität.
Oft laufen die unter Thucholith. Es müssen aber nicht nur die Knubbel bzw. asphaltartigen Massen sein: es gibt auch Thucholith, der wie ein "mikroporöser" grauschwarzer Kalkstein aussieht. Ganz besonders nahe dem roten Baryt. Uran steckt also in der späteren hydrothermalen Vererzung und nahe der Organik. Verwunderlich wäre es nicht, wenn es auch strahlende Fische gibt. Da habe ich aber noch keine entdeckt. Ich habe aber auch keine hier, da ich nur komplette stabile sammle und da wirds schwierig...
Bei den Mineralien der Rückenvererzung ist gediegen Wismut (oft übersehen) fast immer ein Garant für makroskopisch sichtbare (oder zumindest im Stück auftretende) Pechblende. Fleischroter Baryt ist die überwiegende Gangart bei den Strahlern. Man achte auf gelbe Krusten, die man - weil nicht giftgelb sondern so braungelb hässlich - gern übersieht. Maucherit scheint häufiger mit Pechblende verwachsen zu sein als Nickelin und Nickelin häufiger als es die grauen Arsenide (Rammelsbergit, Chloanthit) sind. Nebst besagtem Baryt habe ich in einem Museums-"Arsenal" mal Pechblende als Blasenerz mit traubigen Aggregaten bis zu einem Zentimeter gesehen.
Ich weiß nicht, ob dich das jetzt so brennend interessiert, ich wollte aber einfach mal meine Erfahrungen mit diesen Stücken teilen, da dort - bis auf die Wismutstufen - kein einziger Zettel das Uran erwähnte. Hätte das die Wismut SDAG gewusst... Deren Testabbau im Mansfelder Land lief wohl nicht so prall. Wären sie mal den Otto-Brosowski-Schacht runter...
Da hatte ich auch schon einen sehr spannenden Austausch mit einem Atlasmitglied (Kupferschiefersammler). Der dachte (wenn ich mich richtig erinnere) nur im Kobaltrücken trat Pechblende auf. Dann zeigte ich ihm mein organisches Gelumpe und diese Knubbel (KEINE Mausaugen, grauschwarze irreguläre Aggregate). Er war erstaunt, fuhr nach Hause, besorgte sich einen Geigerzähler und stellte fest, dass er doch eine ganze Menge U daheim hat, was er nicht erwartete.
Den Beitrag füge ich mal irgendwann in den Kupferschieferartikel ein.
(In Anlegung an den Sammler-sind-böse-Thread hoffe ich, dass sich jetzt keine 4000 Leser mit Geigerzählern ins Mansfelder Land begeben und dort die Umwelt zerstören!)